Ebenfalls am 14 Mai 2021 besuchten wir eine alte Offiziersschule der NVA. Dieser Besuch sollte aber anders enden wie eigentlich geplant. Aber dazu später mehr. Kommen wir erst einmal zur Geschichte der Kaserne und Schule
Vorgeschichte
Die Befehle Nr. 45/63 und 69/63 des Ministers für Nationale Verteidigung bildeten die Grundlage für den Aufbau der Offiziershochschule der Landstreitkräfte. Im Zeitraum vom 22.10. bis 30.11.1963 erfolgte die Zusammenlegung der acht Offiziersschulen der Landstreitkräfte in 2 Standorte. Die neuen Unterbringungsorte waren eine Jägerkaserne im Raum Ostsachsen und die ehemalige König-Ludwig-Kaserne.
In die Jägerkaserne verlegten zum Zeitpunkt folgende Einheiten
- Infanterieschule I Plauen (Fachrichtung Mot.-Schützen- und Panzerkommandeure)
- Panzerschule Großenhain (Fachrichtung Mot.-Schützen- und Panzerkommandeure)
- Kraftfahrzeugtechnische Schule Stahnsdorf (Fachrichtung Panzer- und Kfz.-Technik)
- Infanterieschule II Frankenberg (Fachrichtung Gesellschaftswissenschaften)
- Pionierschule Dessau (Fachrichtung Chemische Dienste, bis 1968 in Zi***)
in die ehemalige König-Ludwig-Kaserne verlegten folgen Einheiten:
- Nachrichtenschule Döbeln (Fachrichtung Nachrichten)
- Artillerieschule Dresden (Fachrichtung Artillerie/Bewaffnung)
- Schule Rückwärtige Dienste Erfurt (Fachrichtung Rückwärtige Dienste)
Die Eröffnung der Offiziersschule der Landstreitkräfte erfolgte am 2. Dezember 1963 durch den Minister für Nationale Verteidigung, am 1. März 1964 wurden Truppenfahne und der Ehrenname „Ernst Thälmann“ verliehen. Zum 1. März 1971 erhielt sie den Status einer Offiziershochschule.
Hochschulbereich
In Anlehnung an die Organisationsformen der Hoch- und Fachschulen erfolgte die Ausbildung zunächst in Fachrichtungen, später in Sektionen mit mehreren verschiedenen Lehrstühlen. Während des Studiums konnte, sofern die erforderliche Qualifikationen und Prüfungsnachweise erbracht wurden, Klassifikationsabzeichen, Schützenschnur, u. a. getragen werden.
Die Studiendauer wurde mit der Verleihung des Hochschulstatus ab dem Studienjahrgang 1983 durchgängig von drei auf vier Jahre verlängert. Bereits vorher, beispielsweise an der ehemaligen Fachrichtung Nachrichten, wurden sogenannte Vierjahreskurse von 1963 bis 1966 durchgeführt.
Im Bereich der Jägerkaserne erfolgten Studium und Ausbildung an folgenden Sektionen:
- Sektion 01, Gesellschaftswissenschaften, Politoffiziere (auch Lehrgangsteilnehmer weiblich)
- Sektion 02, Mot.-Schützen;shy;kommandeure, Aufklärungs- und Fallschirmjägereinheiten
- Sektion 03, Panzerkommandeure
- Sektion 05, Truppenluftabwehr (TLA)
- Sektion 06, Pioniere
- Sektion 07, Chemische Dienste
- Sektion 10, Technik und Bewaffnung (des Kfz-, Panzer- und waffentechnischen Dienstes)
- Sektion 11, Grundlagenvertiefung, Sprachausbildung, spezielle technische Fächer
in der König Ludwig Kaserne erfolgten Studium und Ausbildung an folgenden Sektionen:
- Sektion 01, Gesellschaftswissenschaften
- Sektion 04, Raketentruppen und Artillerie (RTA)
- Sektion 06, Pioniere (ab 1979)
- Sektion 08, Nachrichten (im Sinne von Fernmelde; auch Lehrgangsteilnehmer weiblich)
- Sektion 09, Rückwärtige Dienste (auch Lehrgangsteilnehmer weiblich)
- Sektion 10, Technik und Bewaffnung (des Kfz-, Panzer- und waffentechnischen Dienstes)
- Sektion 11, Grundlagenvertiefung, Sprachausbildung, spezielle technische Fächer
- Sektion 12, Militärtransportwesen (ging 1986 in Sektion 09 auf)
1990 endete die langjährige Tradition an beiden Standorten. Die Gelände wurden der Bundeswehr Ost übergeben. Da diese aber keinen Nutzen finden konnte, gingen beide Bereiche an das Land Sachsen zurück. Es siedelten sich Ämter und Behörden an. An einigen sind auch heute noch Firmen ansässig. Leider gibt es aber auch sehr viel Vandalismus und Verfall.
In der ehemaligen König-Ludwig Kaserne wird demnächst vieles verschwinden. Dazu nutzten wir wohl eine der letzten Möglichkeiten Fotos von Gebäuden zu machen welche sich bereits im Abriss befinden, oder dafür vorbereitet werden.
Kommen wir aber nun leider zu einem traurigem Ereignis. Dave (Miterkunder) erwischte auf dem Gelände mehrere Kinder die in einer der Lehrhallen einer Feuer entfachten. Dazu nutzten Sie Spiritus und legten mehrere alte Aktenordner in Brand. Mit unseren Mitteln begannen wir das Feuer möglichst klein zu halten oder gänzlich zu löschen. Daher entschieden wir uns, die 112 zu informieren und baten die Feuerwehr vorbei zu kommen. Nachdem der eingesetzte Einsatzleiter den Brandort begutachtete, und „Feuer aus“ gemeldet werden konnte, übergaben wir noch der Polizei einige Hinweise zu den Tätern.
Deswegen auch hier unser Appell:
Lasst die Gelände so wie Sie sind und zündelt nicht. Damit wird nur großer Schaden für die Gebäude und die Umwelt erzeugt. Auch ist es absolut nicht nachzuvollziehen. Das ist wahrlich kein Kavalliersdelikt sondern Brandstiftung. Und genau das werden wir soweit wie möglich unterbinden.
Dennoch hier noch ein paar Bilder von den Bereichen:
Hörsaal Lehrgebäude alte Akten Lüftungsanlage Keller Lüftungsanlage Keller Durchgang zum Ausgang Nord Brandstelle der Kinder Brandstelle der Kinder Unterkunftsgebäude Kantine der Schule Straße am Lehrgebäude Medpunkt LG Nachrichten LG Nachrichten LG Nachrichten LG Nachrichten LG Nachrichten LG Nachrichten LG Nachrichten LG Nachrichten MHO und alte Küche MHO und alte Küche LG Nachrichten MHO und alte Küche Obdachlosenplatz ?? Eingang Medpunkt