Die ehemalige Heeresreitschule

Besuch im Mai 2021

Geschichte

Im März 1937 legte der Berliner Architekt Robert Kisch die Pläne für die Kaserne in ***** vor. Das Heeres-Neubauamt begann im Frühjahr 1937 mit den Bauarbeiten. Fertigstellung wahrscheinlich gegen 1939. Der Umzug der Heeres-Reit- und Fahrschule erfolgte in Etappen und begann bereits 1937 mit dem Lehrstab und wurde 1939/40 abgeschlossen.

Seit November 1938 unterstand die Heeres-Reitschule dem „Chef der Schnellen Truppen“, General Heinz Guderian. Im Juni 1941 erfolgte die Umbenennung in „Schule für Schnelle Truppen“, 1943 in „Panzertruppenschule II “. Im Winter 1944 erfolgte die Verlegung der Hauptbestandteile der Panzertruppenschule nach Bergen, nur die berittenen Ausbildungseinheiten verblieben in ihren Kasernen.

Das Gelände der Militäranlage ist rund 120 ha groß. Die prägenden Bauten sind der weithin sichtbare Turm unmittelbar am Eingang, das Offizierkasino, das Offizierswohnheim und das Fähnrichswohnheim. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz und sind typisch für die Militärarchitektur der 1930er Jahre.

Ab 1945 war hier die Sowjetarmee stationiert, nach 1992 wurde das Gelände nicht mehr militärisch genutzt. 2008 wurde das Gelände vom Land Brandenburg für rund 4,1 Mio. Euro an die TG Potsdam Entwicklungsgesellschaft verkauft. Die hat im Sommer 2011 einen Masterplan vorgelegt, der den Bau und die Sanierung von knapp 400 Gebäuden mit 1.651 Wohnungen auf 75 ha vorsieht.[1]

Das Gelände wird gerne vom nahen Filmstudio Babelsberg aus als Kulisse genutzt, so wurden hier u. a. Szenen zu den Kinofilmen Enemy at the GatesResident EvilMein FührerInglourious BasterdsEffi Briest und Monuments Men gedreht.

Bericht zum Besuch

Im Mai 2021 besuchten wir eine ehemalige Heeresreitschule. Das gesamte Gelände befindet sich derzeit in einem starken Umbruch. So soll laut Informationen auf diesem Gelände ein neuer Stadtteil entstehen. Von Süden aus kommend folgten wir einer Landstraße und erhaschten die ersten Gebäude. Diese ließen uns etwas zweifeln, ob hier überhaupt noch etwas interessantes ist. Ein großes Baufeld und ein paar Gebäude in einem sehr desolatem Zustand, verhießen nichts gutes. Nachdem das westliche Eingangstor gesichert war und man von dort aus nicht drauf kam fuhren wir entlang der B1 in Richtung Norden. Wir erreichten die Hauptzufahrt und beschlossen aufgrund der fortgeschrittenen Stunde, das Objekt am nächsten Morgen zu besuchen. In unmittelbarer Nähe campierten wir in unserer Hängematte und einer Dackelgarage. Früh morgens nach einem Kaffee im 4km entfernten Berlin fuhren wir nun die Location an. Equipment startklar gemacht, suchten wir uns einen Zugang welcher erstaunlicherweise, schnell gefunden war. Auf dem Gelände angekommen schauten wir nach Interessanten Gebäuden oder eventuellen Bunkern. Nachdem wir einen Keller entdeckten der so wie es aussah, ein Waffen oder Munitionslager gewesen sein muss, wollten wir das nächste erkunden. Plötzlich Motorengeräusche. Ein schwarzes Fahrzeug steuerte unsere Position an. Was wir bis dahin nicht wussten, ein anderer Urbexer befand sich nur etwa 10-20m entfernt von uns, wurde energisch vom Sicherheitsdienst mit den Worten „Was willst du hier“ angesprochen. Dieser erklärte wohl dem Mann, dass er sich verlaufen hätte. Wir lagen nur etwa 10m hinter einer Mauer entfernt und konnten das ganze live miterleben. Nachdem dieser des Geländes verwiesen wurde mit „hier ist Sperrgebiet alles gesperrt verlassen Sie das Gelände sofort“, beschlossen wir das Gelände so unauffällige wie möglich ebenfalls zu verlassen. Aber natürlich nicht ohne ein Gebäude zu erkunden. Ein offenes Fenster verschaffte uns Zutritt zu einem Unterkunfts oder Stabsgebäude. So genau konnte man es nicht wahrnehmen. Wir erkundeten die Keller und Räume und machten einige Aufnahmen dabei. Nachdem wir fertig waren, wollten wir das Gelände verlassen, jedoch war plötzlich unser Eingang den wir nutzten verschlossen. So mussten wir mit wenig Mühe diesen wieder öffnen und natürlich verschlossen wir diesen wieder, um nicht auf uns Aufmerksam zu machen. Leider war dies nicht unser Erfolg des Tages und so beschlossen wir eine andere Location anzusteuern. Den Bericht lest ihr ebenfalls hier bei der Nachrichtenbrigade.

Lassen wir nun ein paar Bilder sprechen.

Author: Andre

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